Über ArteManuale

Der Projektname „ArteManuale“ kommt aus dem italienischen und steht für Kunst, die mit der Hand gemacht ist. Manuale, im englischen „Manual“ kann auch als Handbuch oder Anleitung übersetzt werden. Auf deutsch bedeutet der Begriff wohl am ehesten Kunsthandwerk oder Handwerkskunst, wobei diesen Bedeutungen in unserer Zeit etwas volkstümlich, traditionelles und wenig systemrelevantes anhaftet.

Industrialisierung, globale Wirtschaft, sowie Technisierung und Digitalisierung haben maßgeblich dazu beigetragen künstlerisch-handwerkliche Arbeit aus unserem Alltag zu verdrängen. Das geht mit einer gewissen Entfremdung einher, so dass wir durch maschinelle Fertigung und Auslagerung handwerklicher Arbeitsprozesse die direkte Teilhabe an der Gestaltung unserer Umgebung verloren haben. Ein Großteil des modernen Lebens spielt sich auf der Fläche von Bildschirmen ab, sodass die Umwelt ausserhalb des digitalen Raumes bereits in Vergessenheit zu geraten scheint oder nur noch funktionalen Charakter hat und somit wenig Wertschätzung erfährt.

Gerade im öffentlichen Leben, jenseits des digitalen Raums und im sozialen Bereich wird diese Entwicklung besonders deutlich spürbar. Da wir es dort direkt mit Menschen, zu tun haben, muss die Gestaltung von Orten in denen man sich, jenseits des Konsums und des rein funktionellen Charakters, begegnen kann, mehr Relevanz gewinnen. Bei aller Notwendigkeit einer Digitalisierung im Bildungsbereich und Modernisierung gesellschaftlicher Strukturen dürfen die Räume in denen wir uns gemeinschaftlich bewegen und aufhalten nicht an Bedeutung verlieren. Künstlerische Gestaltung vor Ort kann helfen, eine positive Atmosphäre zu schaffen und als Orientierung und Anhaltspunkt dienen. Sie kann als Anregung verstanden werden selbst kreativ und aktiv zu werden, Lehrinhalte vermitteln, zur Interaktion einladen und die allgemeine Wertschätzung steigern.

Eine soziale Architektur sollte immer künstlerische Elemente beinhalten. Eine Gesellschaft die möglichst alle mit einschliesst und sich gerade über ihre Randgruppen, im Sinne einer allgemeinen Diversität definiert, sollte Räume haben, die einen gemeinsamen Aufenthalt und ein gegenseitiges Verständnis zulässt und fördert. Individueller Ausdruck und Kommunikation müssen hier keinen Widerspruch bilden. Kunst im öffentlichen Raum und sozialen Einrichtungen kann dabei helfen Gemeinsamkeiten zu finden, Unterschiede zu akzeptieren, und an einer Zukunft, die für uns alle und unsere Nachkommen lebenswert ist, zu arbeiten.

Es ist wichtig regionale Strukturen zu stärken und globale Vernetzung zu nutzen um andere Kulturen zu verstehen, von ihnen zu lernen und unsere direkte Umgebung so zu gestalten, dass sie für alle lebens- und überlebenswert ist. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein dürfen keine reinen Marketingkonzepte sein, sondern müssen letztlich dazu führen auf der Basis unserer eigenen Fähigkeiten zu stehen. Dies beinhaltet Freude, Hilfsbereitschaft und Produktivität, im Sinne von geistiger und körperlicher Aktivität. Kunst bildet dabei den Motor.